Die Verwendung abgereicherten Urans in panzerbrechenden Waffen und in bunkerbrechenden Bomben wird das Land, das über nur wenig urbane Fläche verfügt , verstrahlen, radioaktiv kontaminieren und verseuchen. Den USA ist das egal, weil lokale Bevölkerung beim Rohstoffabbau nur stört und eine bevölkerungsarme Situation, wie man sie beim französischen Uranabbau in Niger hat, auch den nordamerikanisch Ölfirmen gerade recht ist. Die Gefährlichkeit abgereicherten Urans ist in »Was ist gefährlich an DU-Munition?« beschrieben.

Man kann davon ausgehen, daß die „Revolutionäre” die auf die mit DU-Munition abgeschossenen Panzer geklettert sind, alle an Krebs sterben werden. DU-Munition verbrennt zu großen Anteilen beim Auftreffen auf Ziel und setzt Mikro- und Nanoteilchen mit α-Strahlern frei. Uranteilchen sind zwar schwer, Ascheteilchen jedoch haben eine sehr geringe Dichte und insbesondere bei Kleinheit sehr geringe Sinkgeschwindigkeit.

Waren vom Dioxin, das bei der Bombardierung Pančevos entstanden ist, Albanien, Jugoslawien und Griechenland, bei der Bombardierung des Iraks und Afghanistans mit abgereichertem Uran Zentralasien betroffen, könnte ein Schirokko radioaktives Material nach Italien, Osteuropa und evtl. sogar nach Österreich und Deutschland tragen. Einziger Trost: Die Flugzeugträger in der großen Sirte kriegen auch was ab, aber das stört die Amerikaner ja nicht1.

Vergleich

Japanische Schiffe, die heute in Europa ankommen, sind seit vielen Wochen unterwegs. Selbst die Schiffe, die heute von Japan aus losfahren, sind nicht so radioaktiv, daß sie In Deutschland jemanden gefährden könnten. Anders steht es in Zukunft mit japanischen Lebensmitteln. Ein Problem, von dem jedoch vor allem die Japaner selbst betroffen sind, da sie diese Lebensmittel jeden Tag essen müssen.

Libyen ist derzeit sehr viel näher, als Japan und zumindest für Europa gefährlicher.

Die radioaktive Verseuchung in beiden Ländern kann jedoch noch zunehmen.

Während die radioaktive Verseuchung in Japan (weitere Entwicklung ungewiß) Folge einer Naturkatastrophe ist, ist die in Libyen künstlich. Der Krieg dauert noch an.

Es ist derzeit nicht einzuschätzen, was schlimmer ist, da die Entwicklung offen ist.

Radioaktive Unterschiede: Solange in Fukushima keine Kernschmelze eintritt, hat man es dort „nur” mit den gefährlichen radioaktiven Produkten der Kernspaltung zu tun. Uran und Plutonium bleiben noch im Inneren. (90Sr, 131I, 134Cs, 137Cs, …)

Beim Einsatz von DU-Munition in Libyen wird Uran in der Landschaft verteilt. Einige Sorten von DU-Munition, solche aus Wiederaufarbeitungsanlagen enthalten Plutonium. Ob in Libyen solche Art von plutoniumhaltiger DU-Munition oder solche DU-Bomben eingesetzt werden ist noch nicht bekannt. (235U, 238U, 239Pu)

1 Das sogenannte Golfkriegssyndrom, das in vielfältiger Gestalt auftritt und zum großen Teil auf der Einnahme von Tabletten gegen Nervengifte beruht, beruht zum Teil auch auf einer Verseuchung mit abgereichertem Uran. Entschädigungsprozesse werden wie auch die der Agent-Orange-Verseuchung des Vietnamkrieges bis heute verschleppt.