Die gesamte Gesellschaft wurde brutaler
mansionem_agere
2010-03-23 01:06 PM
Die neueste Kriminalstatistik alarmiert. Für Soziologe Michael Nollert ist das Resultat aber nicht Spiegel einer verfehlten Ausländerpolitik, sondern des steigenden wirtschaftlichen Drucks.
Es vergeht kein Wochenende ohne Messerstechereien und Schlägereien. Das wird von der jüngsten Kriminalitätsstatistik untermauert. Weshalb steigt die Zahl der Gewaltdelikte?
Michael Nollert: Es ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, dass Raub, Drohungen, Nötigungen, Freiheitsberaubungen und Entführungen zugenommen haben. Es ist also zu einfach, wie gewisse Protagonisten der SVP die gestiegene Brutalität in der Gesellschaft mit einer verfehlten Ausländerpolitik zu begründen.
Michael Nollert ist Professor an der Universität Freiburg im Bereich Soziologie, Sozialpolitik und Sozialarbeit. Seine Forschungsschwerpunkte sind Sozialpolitik, Wirtschaftssoziologie, Arbeitsmarkt, soziale Konflikte, Delinquenz. Viele Straftäter in Bern
In der Stadt Bern werden pro Kopf nach Genf und Lausanne am drittmeisten Straftaten begangen. Christoph Kipfer, Chef Kriminalabteilung der Kantonspolizei Bern, begründet dies mit der massiven Anzahl an Demonstrationen in der Stadt. «Jede Stadt hat ihre eigenen Gegebenheiten. Bei uns finden überdurchschnittliche viele Demonstrationen statt, die wiederum führen zu einer ettlichen Sachbeschädigungen, Vandalenakten und Drohungen gegen Beamte», sagt Kipfer zu 20 Minuten Online. Hingegen würden in Bern anders als in Zürich weniger schwere Gewaltdelikte, Drohungen und Delikte gegen die sexuelle Integrität statt finden.
Die aktuelle Kriminalstatistik zeigt auch auf, dass die Stadt Bern bei den Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetzt den ersten Platz einnimmt. «Wir gehen zur Zeit sehr aktiv gegen die Drogenszene vor. Mehr Kontrollen führen automatisch zu mehr Delikten», begründet Kipfer.
Eine Ausweitung der Statistik mit sozioökologischen Aspekten, wie dies Michael Nollert im Interview vorschlägt, würde Kipfer begrüssen. «Die Daten sind vorhanden», sagt Kipfer.
Die genaue Auflistung der Delikte in Lausanne und Genf liegen noch nicht vor. Sie werden in den nächsten Tagen erwartet.
Aber junge Ausländer führen die Statistik doch an.
Ob die Nationalität der entscheidende Faktor ist, lässt sich mittels der Kriminalstatistik nicht beantworten. Aussagekräftig sind Ursachenanalysen erst dann, wenn wir auch den sozioökonomischen Status eines Täters berücksichtigen. Also Bildung, Beruf, Einkommen, Vermögen und soziale Herkunft.
Warum?
Wenn es stimmt, dass Jugendliche mit Bildungsdefiziten tendenziell eher kriminell werden, spielt deren Nationalität keine Rolle. Serben oder Kosovo-Albaner sind also vor allem deshalb in den Beschuldigtenstatistiken übervertreten, weil sie unterdurchschnittliche Aufstiegschancen haben. Auch wenn die Kriminalitätsstatistik keine Antwort bietet, bin ich überzeugt, dass die gestiegene Kriminalität nicht auf mehr Ausländer, sondern auf kulturelle und ökonomische Faktoren verweist.
Kulturell würde aber die Begründung mit den Ausländern wieder bestätigen.
Nein. Ein Kind von serbischen Akademikern ist sicherlich weniger delinquenzgefährdet als ein kulturell verwahrlostes Kind schweizerischer Eltern.
Neben den kulturellen Faktoren begründen Sie die Kriminalität auch mit ökonomischen. Dann hat die Wirtschaftskrise in der Schweiz zu mehr Gewalt und Kriminalität geführt?
Ja. Die soziale Verunsicherung und die Kluft zwischen Wohlhabenden und weniger wohlhabenden Menschen nimmt wieder zu. Die Krise stellt die Schweizer Idylle, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt hat, ernsthaft in Frage. Dies ist nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Politik spürbar. Man greift dort den Gegner auch schon mal unter der Gürtellinie an. Und bei Gewalttaten wird das Opfer häufig auch dann noch traktiert, wenn es bereits am Boden liegt.
Welche Faktoren begünstigen die Kriminalität?
Zeit und Mobilität. Also Gelegenheit haben delinquent zu werden. Früher gab es die Polizeistunde. Man konnte sich also nicht rund um die Uhr auf der Strasse vergnügen. Man fuhr ebenfalls auch nicht mit dem Auto in eine andere Stadt in den Ausgang. Also je mehr man herumlungert, umso eher wird man Täter, aber auch Opfer.
Warum ist dann die Kriminalitätsrate pro Kopf in Bern höher als in Zürich, wo doch das Nachtleben sehr exzessiv gelebt wird?
Auf den ersten Blick überrascht mich das auch. Vor allem Bern empfinde ich als viel ruhiger, weniger pulsierend. Allerdings liegen die Raten von Bern und Zürich nahe beieinander.
Ihrer These nach müssten in Bern die beruflichen Perspektiven geringer sein.
Nein. Vergleiche zwischen Grossstädten machen ohnehin nur auf der Ebene.
von Fabienne Riklin - 20 minuten.
Šta vi mislite o tome postovani Diskutanti?
SrdjanM
2010-03-23 01:48 PM
Cinjenice.
Ali bilo bi još zanimljivije znati koliko je sledeći primer primenljiv i na „probleme” sa strancima:
«Wir gehen zur Zeit sehr aktiv gegen die Drogenszene vor. Mehr Kontrollen führen automatisch zu mehr Delikten»
I voleo bih da konacno saznam kako je to sa brojem etnickih Srba u toj statistici.
Ovako, svi smo Siptari a oni svi Srbi.
leonidianer
2010-03-23 02:54 PM
smatam da je ch-država 80-ih i 90-ih godina učinila vrlo malo ili bolje reci ništa značajno u pravcu integrativnog procesa imigranata...u poslednjoj deceniji se kobjagi koncano krenulu u tom pravcu, prilično kasno...ogroman deo imigrantske populacije je u ch dosao sa slabijom strucnom spremom i ta je se cinjenica trebala daleko ranije uzeti u obzir...e sad, stasale su nove generacije odnosno pokolenja tih imigranata koje su svakako ponele jedan deo obrazaca ponasanja i mentaliteta prethodnih generacija sto je i razumljivo...veliki deo njih su naturalizovani, drugi deo imaju status imigranta..ovim ne želim da umanjim odgovornost svakog imigranta kada se nadje u novoj sredini, već vise želim da ukazem na politicke promasaje jer ovo pitanje nije pitanje tamo nekih ovakvih ili onakvih imigranata već na prvom mestu „politicko pitanje”...
ma koliko na prvi pogled generalisticki svajcarsko drustvo izgledalo multikulturalno orijentisano ono se u svojoj unutrasnjosti suocava sa velikim stepenom nacionalizma i konzervatizma te autisticnosti i zatvorenosti što se negativno odrazava na odnos domaćih i imigranata..umesto da se zajednickim snagama traga za novim rešenjima, daju se optuzbe na nacionalnoj osnovi i postavljaju kolektivisticki sabloni difamatorskih karakteristika „mi-domaći” naspram „oni-strani” sa porukom „mi smo dobri” - „oni su losiji” sto je vrlo, vrlo pogresno i odraz lošeg relativistickog pristupa i delovanja..svo to nagomilano licemerije se pokazuje u iz dana u dan sve vise i vise...na videlo, dakle izlaze ti nacionalno egocentricni i kalkulantski razlozi što se u poslednje vreme održava u relativnooj nesposobnosti svajcarskog drustva da se nosi sa izazovima modernog vremena odnosno 21-og veka...
veciti budalasti primer razoraznih demografski i socijalnih analiza i istrazivanja sacinjavaju uvek prisutni komentari jedne ekstremisticke partije kao sto je svp...to je slučaj i u gornjem komentaru, gde ovaj profesor navodi toboznje mišljenje svp-a o strancima...pitate dzelata šta misli o žrtvi...dakle, to bi bilo ekvivalentu vrsenja ankete u srbiji šta srpska radikalna stranka i njen predvodnik seselj misle o stranim gradjanima ili da eto pitate hitlera na nebesima kakvo on to mišljene ima o jevrejima...cist politicki cinizam najpodlije vrste...
možda ste primetili da sam ja ne koristim reč „stranac” koja je, uzgred i to da kažem u ch-medijima sveopste pristuna, već reč u ovom kontekstu „imigrant”...inače omiljena mi je oznaka „sugradjanin”...
da li u 21-om veku uopste imamo prava da za nekoga ko je po svojoj individualnoj karakteristicnosti drugaciji u odnosu na nas cinicno i netolerantno kažemo da nam je stran??? razmislite...