Veljko_Petrovic
(Kosovac)
04. новембар 2011. у 05.09
Za Luana Grandicija:
Zeichen des Wahnsinns –
Da die Formen des Phänomens „Wahnsinn” sehr vielfältig sind, können die Interpretationen dessen, was als Symptom dieses Zustands anzusehen ist, sehr unterschiedlich ausfallen. In jedem Fall bewegen sich die Verhaltensweisen und Ausdrucksformen der Wahnsinnigen in bestimmter Weise außerhalb der Norm. Die Betroffenen sind damit aus der Mitte ihrer sozialen Umwelt – im buchstäblichen Sinne – „ver-rückt”.
Häufig äußert sich Wahnsinn durch einen Kontrollverlust über die Affekte, so dass Gefühle ungehemmt gezeigt und ausgelebt werden. Das Verhalten bewegt sich außerhalb der Vernunft, die Folgen des eigenen Tuns für sich und andere werden nicht mehr bedacht. Handlungen können objektiv sinn- und zwecklos sein oder aber rein triebgesteuert. Hinzu kann der Ausfall einzelner kognitiver Fertigkeiten treten. Der Unterschied zwischen der inneren und der äußeren Wirklichkeit wird gegebenenfalls nicht mehr erkannt. Die Wahrnehmung der Realität ist gestört. Beispiele für die daraus resultierenden katastrophalen Folgen finden sich bereits in der antiken Mythologie: Herkules tötet im Wahnsinn seine Kinder, Ajax metzelt die Schafherde des Odysseus nieder und stürzt sich ins eigene Schwert, der edonische König Lykurg trennt sich selbst die Beine ab, Medea erdolcht ihre Söhne und Melampus kastriert sich mit tödlichem Ausgang selbst.
Als oftmals kennzeichnend für die gestörte Kommunikationsfähigkeit der Betroffenen kann auch der Aspekt einer Reduktion der sprachlichen Äußerungen gesehen werden (Echolalie: repetitive Wiederholung von Satzteilen, Lautmalerei, Reduplikation, Kinderreime oder -lieder).